05.12.2017

Hoher Besuch in der Stadt

Besuchen von Habsburgern in Städten ihres Herrschaftsbereichs gingen intensive Vorbereitungen voraus. Ein Workshop, den das Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen (IKM) der ÖAW in Prag veranstaltet, nimmt die streng ritualisierten, performativen Akte speziell zur Ankunft der Herrscher in den Blick.

Festarchitektur für den Einzug Maximilians II. in Wien: die Ehrenpforte beim Waaghaus, Holzschnitt von Donat Hübschmann, 1563 (Wien Museum, Inv.-Nr. 124.501/1)

Kaiser, Könige oder Landesherren der Frühen Neuzeit nützten die Besuche in ihren Residenzen und anderen wichtigen Städten ihres Herrschaftsbereichs dazu, ihre Macht auch symbolisch zu festigen. In Kommunikation mit maßgebenden sozialen Einheiten der Städte wurden entsprechende Events organisiert und städtische Gestaltungselemente, wie etwa Ehrenpforten, errichtet. Durch ihre bildliche Darstellung und ausführliche Beschreibungen hat die Ankunft des Herrschers in einer Stadt dauerhafte Spuren hinterlassen, und der sogenannte „Adventus“ ist zu einem wichtigen Untersuchungsfeld der Herrscherrepräsentation in der Frühen Neuzeit geworden.

Ein Workshop in Prag mit dem Titel „Habsburger Adventus. Stadteinzüge und Kirchenbesuche im 16. und 17. Jahrhundert“ – organisiert vom Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen (IKM) der ÖAW in Kooperation mit Ústav dějin umění und Historický ústav (Akademie věd České republiky) – nimmt die Erschließung und die symbolische Aneignung der Stadt- und Sakralräume von Prag, Pressburg und Wien durch die Habsburger in den Blick. Die Vorträge beleuchten jene streng ritualisierten, performativen Akte von Einzug, Kirchenbesuch oder Teilnahme an Kirchenfesten im Hinblick auf ein besseres Verständnis der Herrscherrepräsentation in den Städten.

Programm

 

Termin:
5. Dezember 2017, 10:00

Ort:
Akademické konferenční centrum (Konferenzzentrum der Tschechischen Akademie der Wissenschaften)
Husova 4a
Prag

Kontakt:
Doz. Dr. Herbert Karner
+431 51581 3545