08.05.2017

Hohe Landesauszeichnung an Willibald Riedler

Dem vormaligen Direktor des Instituts für Weltraumforschung der ÖAW wurde das Ehrenzeichen des Landes Steiermark für Wissenschaft, Forschung und Kunst verliehen. Auch Karin Schaupp, Mitglied im Akademierat der ÖAW, wurde für ihre Verdienste ausgezeichnet.

Sein Leben lang griff Willibald Riedler nach den Sternen. Der langjährige Direktor des Instituts für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) trug mit seinem vielfältigen Wirken maßgeblich dazu bei, Graz zu einem Zentrum der internationalen Weltraumforschung zu machen. Nun wurde er mit dem Ehrenzeichen des Landes Steiermark für Wissenschaft, Forschung und Kunst ausgezeichnet. Riedler, der auch wirkliches Mitglied der ÖAW ist, erhielt die Ehrung für seine Verdienste um den steirischen Wissenschaftsstandort. Ausgezeichnet wurde auch die steirische Unternehmerin Karin Schaupp, die Finanzexpertin im Akademierat der ÖAW ist.

Von Austromir…

Willibald Riedler wurde einer breiteren Öffentlichkeit spätestens im Jahr 1991 bekannt, als er das Weltraumprojekt „Austromir“ leitete, das mit Franz Viehböck den ersten – und bisher einzigen – Österreicher ins All brachte. Die erfolgreiche Mission war der vorläufige Höhepunkt in Riedlers unermüdlichem Engagement, Österreich zu einem wichtigen Player in der Weltraumforschung zu machen. Bereits seit den 1960er Jahren war Riedler federführend daran beteiligt, dass in Graz entwickelte Messinstrumente an Bord von internationalen Höhenforschungs- und Stratosphärenballonen sowie mit Sonden in den interplanetaren Raum flogen. Mit den von ihm initiierten Teams an der ÖAW, der TU Graz und bei Joanneum Research wurde Riedler zum renommierten Partner für internationale Weltraummissionen.

…bis Rosetta

Neben der Leitung des Instituts für Weltraumforschung (IWF) der ÖAW von 1984 bis 2001 war der 1932 in Wien geborene Riedler auch seit 1968 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 Universitätsprofessor für Nachrichtentechnik und Wellenausbreitung an der Technischen Universität Graz sowie von 1978 bis 2002 Leiter des Instituts für Angewandte Systemtechnik der Forschungsgesellschaft Joanneum. Riedler veröffentlichte rund 130 wissenschaftliche Publikationen auf den Gebieten Nachrichtentechnik, Magnetosphären- und Ionosphärenphysik sowie der Physik des interplanetaren Raumes. Unter anderem gehen der Aufbau des Observatoriums Graz-Lustbühel sowie die Errichtung eines neuartigen Wetterradars auf der Hilmwarte auf seine Initiative zurück. Auch die Beteiligung des IWF an der kürzlich abgeschlossenen und international beachteten europäischen Mission der Weltraumsonde „Rosetta“, wurde unter Riedlers Ägide begonnen.

Ebenfalls für ihre Verdienste um den Wissenschaftsstandort Steiermark ausgezeichnet wurde Karin Schaupp, die seit 2013 Mitglied des Universitätsrats der TU Graz ist. Schaupp, die als selbstständige Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt Innovationstransfer und strategische Unternehmensentwicklung tätig ist, wirkt an der Akademie als externe Finanzexpertin im Akademierat, dem zentralen Aufsichtsgremium der ÖAW.