Der Europäische Forschungsrat (European Research Council – ERC) ist die wichtigste und renommierteste Institution zur Finanzierung von Grundlagenforschung in der Europäischen Union. Zu den bekanntesten Förderprogrammen zählen die ERC Starting- und ERC Advanced-Grants, von denen in den vergangenen Jahren auch mehrere von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) kompetitiv eingeworben werden konnten.
Seit kurzem ist die Akademie aber auch in anderer Hinsicht mit dem ERC verbunden: Giulio Superti-Furga, Mitglied der ÖAW und Direktor des CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der ÖAW, wurde nun für vier Jahre zum Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des ERC gewählt. Er ist damit zugleich der einzige Österreicher in dem aus 22 Personen bestehenden Gremium. Weitere neue Mitglieder sind Paola Bovolenta vom Center for Molecular Biology Severo Ochoa in Madrid, Eveline Crone, Kognitionspsychologin von der Universität Leiden sowie Andrzej Jajszczyk von der AGH Technischen Universität Krakau.
Der Wissenschaftliche Beirat des ERC setzt sich aus bedeutenden Wissenschaftler/innen zusammen, die von einem unabhängigen Nominierungsausschuss vorgeschlagen und von der Europäischen Kommission ernannt werden. Seit 2014 ist Jean-Pierre Bourguignon, ein renommierter französischer Mathematiker, Präsident des ERC. Von 2010 bis 2013 hatte diese Funktion die international anerkannte Wiener Wissenschaftsforscherin Helga Nowotny inne, die seit 2015 Ehrenmitglied der ÖAW ist. Nowotny war auch Gründungsmitglied des im Jahr 2007 etablierten European Research Council, das 2017 somit sein 10-jähriges Bestehen feiert – genauso übrigens, wie das von Superti-Furga geleitete CeMM der ÖAW.