Mi, 02.10.2019 17:30

Die Reise unserer Gene

Migration und Anpassung in der Vorgeschichte

Johannes Krause (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte)

Genetische Forschung erlebte im vergangenen Jahrzehnt eine wahre Revolution. Mit der Entwicklung hochmoderner DNA-Sequenziertechnologien ist es im Laufe von nur wenigen Jahren möglich geworden die Effizienz genomischer Untersuchungen um einen Faktor von einhundert Millionen zu vervielfachen. Wir befinden uns daher in einem wahren „Sequenzier-Zeitalter“, in welchem bereits jetzt hunderttausende Genome von Menschen aus der ganzen Welt entschlüsselt worden sind – und täglich tausende hinzukommen. Die Archäogentik erlaubt es diese Technologien auch auf unsere Vorfahren zu übertragen. So wurden in den letzten Jahren die Genome von tausenden Skeletten aus der ganzen Welt untersucht. Mit diesen Analysen sollen Antworten auf die großen Fragen der Menschheitsgeschichte gefunden werden: Woher kommt der Mensch und wie hat er sich entwickelt? Welche Rolle spielt die Umwelt in dieser Entwicklung, und was sind die besonderen Anpassungsleistungen unserer Spezies? Welche Rolle spielen unsere Gene im Wechselspiel mit Krankheitserreger und deren Verbreitung? Welche genetisch bedingten Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es zwischen menschlichen Populationen? In diesem Vortrag wird das Potential solcher Studien am Beispiel Europas dargestellt

Informationen

 

Vortragssaal 1. Stock, Hollandstraße 11–13, 1020 Wien