30.12.2019 | Jahresrückblick

Best of 2019

Raketenstarts, Comic-Stars & vieles mehr: Das Wissenschaftsjahr der ÖAW war einmal mehr reich an Vielfalt, Spannung und Überraschungen. Eine kleine Auswahl, was 2019 für Forscher/innen und Forschungsfans brachte.

© ÖAW/Klaus Pichler

Preisregen des ERC

Die Grants des Europäischen Forschungsrates ERC sind ein begehrtes Qualitätssiegel für herausragende und innovative Spitzenforschung. Die Akademie durfte sich 2019 gleich über mehrere dieser hochkarätigen Forschungspreise freuen - von den Materialwissenschaften über die Biologie bis hin zur Demographie und Mittelalterforschung. Seit Beginn der Vergaben im Jahr 2007 konnten damit nicht weniger als 54 ERC Grants eingeworben werden. An weiteren 10 ERC Grants war die Akademie maßgeblich beteiligt.

Start ins All

Zunächst hieß es für 24 Stunden noch einmal: Bitte warten. Dann klappte aber alles wie am Schnürchen: Am 18. Dezember startete das europäische Weltraumteleskop CHEOPS in den Orbit. Es ist die erste Weltraummission, die Exoplaneten im Detail unter die Lupe nimmt. Mit an Bord ist auch Technik aus Österreich, unter anderem vom Institut für Weltraumforschung der ÖAW. Von seiner polaren Umlaufbahn in 700 Kilometer Höhe wird der Kleinsatellit dreieinhalb bis fünf Jahre lang Exoplaneten, Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, ins Visier nehmen.

Wissenschaftscomics für Kids

Superkäfer, Aliens, Marsflüge und Zeitreisen: Seit 2019 können kleine Wissenschaftsfans die Welt der Forschung auch in Comic-Form erkunden. Die ÖAW hatte einen Wettbewerb für Wissenschaftscomics ausgeschrieben und aus 90 Einsendungen vier Gewinner/innen ausgewählt. Im Zuge eines Festakts im Hauptgebäude der ÖAW in Wien kamen über 300 Kinder aus ganz Österreich, um mehr über die Wissenschaft hinter den Comics zu erfahren. Bei Mitmachstationen aus den Fachgebieten Astronomie, Geschichte, Genetik und Biologie konnten die Kids auch selbst zu Forscher/innen werden. Die Comics zum Download, Interviews, Videos sowie Experimente zum Ausprobieren gibt's auf der Website "Akademics".

Reportagen aus der Wissenschaft

Beim Start eines neuen Stipendienprogramms für Wissenschaftsjournalismus konnten vier junge Journalist/innen mit ihren Projekten die unabhängige Stipendienjury überzeugen: Im Herbst 2019 konnten Valentine Auer, Benjamin Breitegger, Uli Jürgens und Katharina Kropshofer mit Unterstützung der ÖAW ihre Recherchen in Angriff nehmen. Die Akademie will mit den Stipendien den heimischen Wissenschaftsjournalismus stärken und die Relevanz von Forschung besser im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankern. Mehr zu den Stipendiat/innen und ihren Projekten ist auf dem YouTube-Kanal der ÖAW zu finden.
 

Quantenteleportation hoch drei

Wissenschaftler/innen von ÖAW und Universität Wien ist es gemeinsam mit chinesischen Forscher/innen 2019 erstmals gelungen, dreidimensionale Quantenzustände zu übertragen. Damit ist dem internationalen Forschungsteam ein wichtiger Schritt hin zu praktischen Anwendungen wie einem Quanteninternet gelungen, schließlich können höherdimensionale Quantensysteme deutlich größere Informationsmengen transportieren. Die nächsten Forschungen der Quantenphysiker/innen werden sich nun mit der Frage befassen, wie man die neugewonnenen Erkenntnisse erweitern kann, um den gesamten Quantenzustand eines einzelnen Photons oder Atoms zu teleportieren.

Historisches Musikarchiv im Stephansdom gerettet

Tausende wertvolle und teils einzigartige historische Notenblätter wurden durch einen Wasserschaden im Wiener Stephansdom stark beschädigt. Dank konservatorischer Rettungsarbeiten von ÖAW, dem Domarchiv der Pfarre St. Stephan und Studierenden der Universität Wien konnte das Schlimmste aber abgewendet werden. Zwei Semester lang wurden die historischen Quellen begutachtet, gesäubert, restauriert, dokumentiert und katalogisiert. Durch diese Rettungsarbeiten können alle Musikalien an ihren neuen Platz im Domarchiv gebracht werden, wo sie fachgerecht verwahrt und wieder für Forschung und Musikpraxis zugänglich gemacht werden.

UN-Agenda 2030 auf dem Prüfstand

Um Antworten auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu finden, verabschiedeten die Vereinten Nationen 2015 insgesamt 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung - die Agenda 2030. Eine Konferenz der ÖAW stellte diese Agenda 2030 nun auf den Prüfstand. Unter dem Titel „Global Sustainable Development Goals in a Mediatized World” wurde bei öffentlichen Vorträgen und Diskussionen unter anderem debattiert, welche Hürden für eine Umsetzung der Ziele noch überwunden werden müssen, welche wissenschaftlichen und technischen Innovationen dafür notwendig sind und wie ein gesellschaftlicher Wandel zu einem nachhaltigeren Lebensstil bei den Menschen ankommen kann.

Blutgefässe aus dem Labor

Jedes einzelne Organ unseres Körpers ist von einem dichten Netz aus Blutgefäßen durchzogen. Dieses Netz ist nicht nur lebenswichtig, es ist auch anfällig für verschiedene Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes. ForscherInnen am IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie der ÖAW ist es 2019 erstmals gelungen, menschliche Blutgefäße aus Stammzellen zu entwickeln. Mithilfe dieser Organoide aus dem Labor ist es nun möglich, Gefäßerkrankungen direkt am menschlichen Gewebe zu erforschen.

Am Ursprung des Universums

Alles hat einen Anfang. Das gilt auch für das Universum. Wie es entstanden ist und woraus es genau besteht, wird am europäischen Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz erforscht. Seit 60 Jahren auch mit Beteiligung Österreichs. Das Institut für Hochenergiephysik der ÖAW nahm das Jubiläum vom 5. bis 12. September 2019 zum Anlass, um bei einer „Science Week“ in Wien mit einer Ausstellung, Kunstwerken, Workshops und Vorträgen die bisherigen Meilsteine in der Erforschung des "Big Bang" einem breiten Publikum vorzustellen.

Forschung für alle

Wissenschaft und Forschung gehen uns alle an. Deshalb gibt es bereits seit Längerem Neues aus der ÖAW nicht nur im Web, sondern auch auf Twitter und als Videos auf YouTube oder als Podcast auf Soundcloud und Spotify. Seit 2019 neu in der Social-Media-Familie der Akademie ist Facebook. Dort gibt es spannende Bilder aus der Wissenschaft, zum Beispiel am Mikroskop-Montag, Blicke in die Vergangenheit wie am Karten-Freitag, oder Forschungsnews und Veranstaltungstipps. Vorbeischauen auf der ÖAW-Facebook-Page lohnt sich auf jeden Fall.

 

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