02.11.2022

Am 31. Oktober wurde wieder der Dark Matter Day gefeiert

Jedes Jahr am 31. Oktober feiern Wissenschaftler*innen auf der ganzen Welt den „Tag der Dunklen Materie“. Das Mysterium dieser Form von Materie beschäftigt Wissenschaftler*innen seit Jahrzehnten. Dunkle Materie macht bis zu 85 % der uns bekannten Materie aus. Es wurden verschiedene Theorien darüber aufgestellt, um welche Art von Teilchen es sich handeln könnte. Dutzende Experimente zum Nachweis von Dunkler Materie versuchen, diese Theorien zu überprüfen und viele weitere Experimente sind geplant.

Copyright: HEPHY/Shubham Gupta

Am Montag haben Teilchenphysiker*innen des HEPHY an die Tradition der vergangenen Jahre  angeknüpft und den "Dark Matter Day" erneut im Statt-Beisl im WUK veranstaltet. Nach kurzen Präsentationen zu theoretischer und experimenteller "Dark Matter" Forschung und den verschiedenen Experimenten, an dem das Wiener Institut für Hochenergiephysik beteiligt ist, konnten die Besucher*innen unter anderem mit einer VR-Brille den Belle II-Detektor erkunden und Teilchenkollisionen beobachten sowie Kristalle ansehen, die für den Bau von Detektoren für Dunkle-Materie-Experimente verwendet werden.

Interessierte erfuhren mehr über das CRESST-Experiment, das mit Hilfe von Kristallszintillatoren, die bei extrem niedrigen Temperaturen betrieben werden, nach Dunkler Materie suchen. Vorgestellt wurde auch das COSINUS-Experiment, das entwickelt und aufgebaut wird, um ein Ergebnis des DAMA-Experiments zu überprüfen: Jenes misst seit Jahren ein Signal, welches dadurch zustande kommen soll, dass sich die Erde auf ihrer Bahn durch den Dunkle-Materie-Hintergrund der Galaxie bewegt. Mehr erfahren konnte man auch über das Belle II-Experiment am KEK in Japan, an dem das ÖAW Institut maßgeblich beteiligt ist. Bei diesem Experiment sucht man unter anderem nach Dunkler Materie und Mediatoren geringer Masse. Und nicht zuletzt wurde das CMS-Experiment präsentiert, das konstruiert wurde um neue, zuvor unbekannte Teilchen – wie das 2012 entdeckte Higgs-Boson – nachweisen zu können. Mithilfe des CMS-Detektor sucht man ebenfalls nach Hinweisen auf Teilchenkandidaten für die Dunkle Materie.

Im Anschluss konnten die Teilnehmer*innen den Wissenschaftler*innen bei einem „Dark Matter“-Bier Fragen stellen und plaudern.

Das HEPHY-Team bedankt sich bei den Besucher*innen für das große Interesse und die anregenden Gespräche. Wir freuen uns schon jetzt auf nächstes Jahr.