22.11.2018

Barbara Putz: ÖAW-Jungforscherin mit dem L’Oréal Österreich-Stipendium für Frauen in der Wissenschaft ausgezeichnet

Mit ultradünnen Metallschichten bis zum Merkur

Young Academics: Materialwissenschafterin Barbara Putz forscht an Nanometer-dünnen Metallschichten, die etwa für faltbare Bildschirme, aber auch für Weltraummissionen verwendet werden. Nun wurde die ÖAW-Jungforscherin mit dem L’Oréal Österreich-Stipendium für Frauen in der Wissenschaft ausgezeichnet.

Seit 2007 vergibt L’Oréal Österreich in Zusammenarbeit mit der österreichischen UNESCO-Kommission, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung jährlich fünf Stipendien an junge Grundlagen-Forscherinnen in den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften, Mathematik. Das Stipendium soll dezidiert Frauen fördern, denn diese sind in den technischen und naturwissenschaftlichen Wissenschaften noch immer unterrepräsentiert. Der Preis wird am 22. Oktober in Anwesenheit von Wissenschaftsminister Heinz Faßmann im Festsaal der ÖAW feierlich verliehen.

Eine der heurigen Preisträgerinnen ist Barbara Putz, die als Postdoctoral Fellow am Erich-Schmid-Institut für Materialwissenschaften der ÖAW in Leoben zu flexiblen Dünnschichtsystemen und funktionalen Materialien forscht. Flexible Dünnschichtsysteme bestehen aus extrem dünnen Metallschichten (ca. 100 Nanometer), welche auf nachgiebigen Polymerfolien aufgetragen werden. Anwendung finden diese biegsamen Verbundwerkstoffe in flexiblen Mikroelektronik-Bauteilen, wie etwa roll- oder faltbaren Bildschirmen – und in der Raumfahrt, in Form von mehrlagigen thermischen Superisolatoren für Satelliten. So wurden etwa die von Putz und ihrem Institut erforschten Werkstoffe für die Konstruktion der europäisch-japanischen Forschungssonde BepiColombo, die am 20. Oktober zum Merkur aufbricht, verwendet.