01.02.2017

Österlicher Trompetenschall

Im Rahmen von "Fux concertato" bietet das IKM neuerdings Aufführungsmaterialien zu Werken des kaiserlichen Hofkapellmeisters Johann Joseph Fux open access an. Als Eröffnung der neuen Serie erklingt in zwei Konzerten die Solo-Motette „Plaudite, sonat tuba“ (K 165) auf Basis des neu edierten Notenmaterials.

Reichskanzlei, Wien (Foto: Karl Pani, 2010)

Die am IKM erarbeitete Ausgabe Johann Joseph Fux – Werke wird um die neue Serie Fux concertato erweitert, die Aufführungsmaterialien zum Download anbietet. Mit dem freien Zugang zu Stimmen soll die Fux-Rezeption in der musikalischen Praxis gefördert werden. Daher werden die Materialien in enger Zusammenarbeit mit Expert/innen aus der Musikpraxis erstellt und auf die Bedürfnisse der Musizierenden eingerichtet.

Die Serie eröffnet die Edition der Solo-Motette „Plaudite, sonat tuba“ (K 165), die auf Anregung des Ensembles Florilegivm Mvsicvm Vienna unter Vladimir Prado erarbeitet wurde. Diese wahrscheinlich vor 1716 komponierte Offertoriums-Motette wurde nachweislich am Ostersonntag 1736 sowie am Dienstag nach Ostern 1740 im Beisein des Wiener Hofes aufgeführt. Die Texte der fünf Sätze thematisieren die Freude über die Auferstehung Christi, und die mit dem Tenor konzertierende Solo-Trompete kündet vom hohen Festgrad der Osterfeier. Dieser höchste Festtag der katholischen Kirche wurde am Kaiserhof jedes Jahr mit großem Aufwand begangen und war ähnlich wie militärische Siege von Kanonensalven begleitet.

300 Jahre nach ihrem Entstehen erklingt die Fux-Motette in zwei Konzerten und wird am 15. März 2017 (19:30 Uhr, Krypta der Peterskirche Wien) und am 18. März 2017 (20:00 Uhr, Spitalkirche Mödling) auf Basis des durch das IKM zur Verfügung gestellten Notenmaterials aufgeführt.