23.06.2021

Musik – Identität – Raum: Abschluss und Perspektiven

Musik setzt Emotionen frei und stiftet Gemeinschaft, weshalb sie in den Dienst von Identitätskonstruktionen gestellt wird.

In besonderem Maße gilt dies für gesellschaftliche Umbruchs- und politische Krisenzeiten. Eine soeben bei Böhlau erschienene Publikation beleuchtet vier bisher wenig erforschte Abschnitte der österreichischen Musikgeschichte: das Dezennium 1430/40 als Epochenwende, Wandel und Kontinuität in der Zeit um 1740, musikalische Manifestationen der Revolution von 1848 sowie Identität und Repräsentation in der Musik der Nachkriegszeit 1945–1956. Abgerundet wird der Band durch eine methodische Grundlegung sowie einen Essay über ‚MusikBildIdentitäten‘ zwischen Basler Konzil und Wiener Gemeindebau.

Der Band markiert vordergründig zwar den Abschluss eines mehrjährigen Forschungsschwerpunkts an der vormaligen Kommission für Musikforschung der ÖAW unter Leitung von w. M. Gernot Gruber, beschreibt aber vor allem Eckpfeiler im Forschungsportfolio der Abteilung Musikwissenschaft, wie sie neben Lexikographie, Musikphilologie und Digital Musicology auch die künftige Arbeit im Verbund des ACDH-CH prägen wird.

Gernot Gruber / Barbara Boisits / Björn R. Tammen (Hgg.)
Musik – Identität – Raum: Perspektiven auf die österreichische Musikgeschichte (Wiener Musikwissenschaftliche Beiträge 27).
Wien-Köln-Weimar 2021
Böhlau