18.12.2018

Die besänftigte Juno

Im Jahr 1725 wurde der Namenstag von Elisabeth Christine, der Gemahlin von Kaiser Karl VI., mit der Festa teatrale Giunone placata („Die besänftigte Juno“) von Johann Joseph Fux (ca. 1660–1741) standesgemäß gefeiert. Mit der Erstedition dieses Einakters – des drittletzten von insgesamt 21 nachweisbaren dramatischen Werken des Komponisten – wird die Subserie B/I „Oper“ der Fux-Ausgabe eröffnet.

Johann Gottfried Auerbach, Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel, um 1730, Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 11235 (© Belvedere, Wien, Foto: Johannes Stoll)

Das Libretto basiert auf einer antiken Episode, in der Juno ihren Mann Jupiter aus Eifersucht vorübergehend verlässt, um unter dem Beistand von Venus und Merkur wieder zu ihm zurückzufinden. Für die Hauptrolle dieser Aufführung wurde die berühmte Primadonna Faustina Bordoni an den Wiener Hof engagiert. Fux hat für sie und die übrigen Protagonisten einige seiner schönsten Arien komponiert, und generell für den emotional vielschichtigen Text inspirierte musikalische Lösungen gefunden. Wie in anderen seiner dramatischen Werke wartet auch hier die Instrumentalbegleitung mit klanglichen Überraschungen auf.

Die wissenschaftliche Erstedition dieser Oper wird mit detaillierten Quellenbeschreibungen und einem kritischen Apparat präsentiert. Hinweise zur Aufführungspraxis ergänzen den Notentext. Die musikhistorische Einleitung (in deutscher und englischer Sprache) enthält weiterführende Informationen zur Erstaufführung, zum Kontext und zur musikalischen Gestaltung des Werks. Das italienische Libretto wird als Faksimile und in einer zweisprachigen Übersetzung (Deutsch / Englisch) abgedruckt.

PUBLIKATION

Johann Joseph Fux, Giunone placata FuxWV II.2.19 (K 316), vorgelegt von Alexander Rausch, mit einer literarhistorischen Einleitung von Alfred Noe (Johann Joseph Fux – Werke B/I/1), Wien 2018 (Hollitzer Verlag)