02.08.2017

Brahms' Schubert-Rezeption im Wiener Kontext

Johannes Brahms zählt zu den Komponisten des 19. Jahrhunderts, denen mit Recht ein ausgeprägtes historisches Interesse nachgesagt wird. Dazu gehört auch sein immenses Gespür für die Leistungen seiner kompositorischen Vorgänger, an die er produktiv anzuknüpfen verstand.

Während aber die Literatur zu Brahms vor allem sein Verhältnis zu Bach und zu Beethoven in den Blick genommen hat, blieb seine nachweislich ebenso intensive Beziehung zur Musik Franz Schuberts bisher wenig beachtet. Die Autorinnen und Autoren des aktuellen Bandes der Reihe "Schubert: Perspektiven-Studien" zeichnen - erstmals in dieser Tiefe und Breite - ein faszinierendes Panorama der Auseinandersetzung des Hamburgers und Wahl-Wieners Johannes Brahms mit der musikalischen Hinterlassenschaft des Wieners Franz Schubert.

Der Band enthält, neben gründlichen Untersuchungen zu Brahms' unmittelbarer kompositorischer Auseinandersetzung mit Schubert, Schilderungen der Epoche, eingehende Analysen zu allen Gattungen, in denen Brahms sich mit Schubert befasste, sowie Informationen über Brahms als improvisierenden Stegreif-Interpreten schubertscher Musik. Und er enthält schließlich Dokumentationen über Brahms' Aktivitäten als Chorleiter, Arrangeur und Herausgeber.

PUBLIKATION

Otto Biba, Gernot Gruber, Katharina Loose-Einfalt und Siegfried Oechsle (Hg.), Brahms' Schubert-Rezeption im Wiener Kontext (Schubert: Perspektiven-Studien 5), Stuttgart 2017 (Franz Steiner Verlag).