24.09.2020

Neuerscheinung: Briefwechsel Anton Weberns mit der Universal-Edition

Eine soeben erschienene Briefedition (Webern-Studien 5) erschließt nun umfassend den Schriftverkehr zwischen dem Komponisten und seinem Verlag und erfüllt damit nicht nur ein Desiderat der Webernforschung, sondern leistet einen informativen Beitrag zur Musikgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Anton Webern an Direktor Emil Hertzka, 22. Juli 1922 (Wienbibliothek im Rathaus, Depositum Universal-Edition)

 

Die an der Wiener Arbeitsstelle der Anton Webern Gesamtausgabe erarbeitete kommentierte kritische Briefedition enthält rund 300 mehrheitlich bisher unpublizierte Korrespondenzstücke, nicht nur zwischen Webern und seinem Hauptverlag, der Wiener Universal-Edition (UE), sondern auch mit dem Londoner Verlag Boosey & Hawkes sowie (in einem Anhang) die Korrespondenz der UE mit Weberns Witwe Wilhelmine.

Über die Briefe hinaus, die eine mehr als drei Jahrzehnte andauernde Verlagsbeziehung dokumentieren, bietet der Band eine Fülle neuer Informationen und Details zu Entstehung, Drucklegung und zeitgenössischer Rezeption von Weberns Werken. Zugleich leistet er einen Beitrag zur Verlagsgeschichte, wenn etwa auf Weberns bisher unterbelichtete Zeit als Lektor und UE-Mitarbeiter während des Krieges eingegangen wird.

Im Anhang enthält der Band Gutachten, die Webern als UE-Lektor verfasst hat, Kurzbiographien von wichtigen Verlagsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern und eine tabellarische Aufstellung sämtlicher Musikaliendrucke, die unter Weberns Beteiligung in der UE erschienen sind.

 

Julia Bungardt (Hg.), Anton Webern. Briefwechsel mit der Universal-Edition (Webern-Studien 5), Wien 2020 (Verlag Lafite).