Das nunmehr abgeschlossene Projekt Wittgensteins Neffe hatte die online-Publikation einer historisch-kritischen Edition von Thomas Bernhards (1931–1989) gleichnamiger Erzählung (1982), zum Ziel.

Als Textgrundlage diente die in der Bibliothek Suhrkamp erschienene Erstausgabe in dritter Auflage (1983), welche die zuletzt von Bernhard autorisierte Version des Textes darstellt. Der basierend auf den aktuellen TEI-Richtlinien annotierte Volltext wurde mit einem kritischen Stellenkommentar und mehreren Registern zu Personen, Orten, Institutionen und Ereignissen ergänzt. Neben einer Einführung zum Entstehungsprozess und zur Publikationsgeschichte des Werks präsentiert die Edition auch sämtliche im Nachlass enthaltenen Entstehungsstufen, v. a. zwei von Bernhard getippte und handschriftlich korrigierte Fassungen, als Digitalisate samt Transkription. Damit konnte die außergewöhnlich komplexe Vorgangsweise des Autors bei Korrektur und Überarbeitung dokumentiert werden.

Das Vorhaben wurde ermöglicht durch die von der ACE und ihren Vorgängerinstitutionen durchgeführte Digitalisierung des literarischen Nachlasses von Thomas Bernhard im Rahmen eines Abkommens mit dem Suhrkamp Verlag und Dr. Peter Fabjan, dem Halbbruder, Erben und Nachlassverwalter des Schriftstellers.

Wittgensteins Neffe war aufgrund seines Wienbezugs und der darin enthaltenen legendären Schilderung der Verleihung des Grillparzerpreises im Jahr 1972 an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften als Pilotprojekt einer historisch-kritischen Edition von besonderem Interesse. Im Mittelpunkt des Textes steht aber Bernhards Freundschaft mit Paul Wittgenstein (1907–1979), dem er ein berührendes literarisches Denkmal setzt.

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