Dieses Projekt, finanziert durch den 2015 an Claudia Rapp verliehenen Wittgenstein-Preis des österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF, bis 2022), beleuchtet die Bedeutung von Byzanz als globaler Kultur und analysiert die innere Flexibilität der byzantinischen Gesellschaft. Das Ziel ist die Neubewertung einer Gesellschaft und Kultur, die oft noch immer als steif, starr und durch ihre eigene Tradition belastet dargestellt werden. Dies soll durch die Erforschung von Fragen der Mobilität, der Mikrostrukturen und persönlicher Handlungsspielräume erreicht werden. An Erträgen des Gesamtprojekts sind eine kommentierte Sammlung von ins Englische übersetzten Quellen ("Sourcebook") zur Mobilität und Migration im Byzantinischen Reich sowie eine interaktive Datenbank zur kartographischen Darstellung von Migrationen im byzantinischen Raum in Arbeit.

Einzelprojekte befassen sich u. a. mit folgenden Themen: Sprachenvielfalt in Armenien und deren Auswirkung auf die Beziehungen zu Byzanz (Emilio Bonfiglio), globale Verbindungen sowie halbnomadische Gruppen im Kaukasus (Nicholas Evans, 2016-2017), die Handlungsspielräume von Gruppen und Individuen anhand von Texten und Urkunden des 13. Jahrhunderts (Matthew Kinloch), Mobilität von Eliten sowie Mikrostrukturen und transkulturelle Phänomene im Kaiserreich von Nikaia (1204-1261) (Ekaterini Mitsiou, 2016-2018), digitale Abbildbarkeit der Mobilität von Menschen und Objekten sowie Konzepte sozialer und raumbezogener Theorien (Johannes Preiser-Kapeller), organisierte Laienfrömmigkeit und religiöse Gruppenbildung (Claudia Rapp), die Wanderung von Handschriften zwischen Konstantinopel, dem Sinai und Süditalien (Giulia Rossetto, seit 2018) sowie Typologien und Mikrostrukturen von Revolten (Yannis Stouraitis, 2016-2017).

Das Projekt wird in Kooperation mit der Universität Wien durchgeführt.

Kooperationspartner


Kontakt


Claudia Rapp (Projektleiterin)

Emilio Bonfiglio (Univ. Wien, 2016-2019)

Nicholas J. B. Evans (OEAW, 2016-2017)

Matthew Kinloch (OEAW, 2017-2020)

Dirk Krausmüller (Univ. Wien, 2020-2021)

Ekaterini Mitsiou (Univ. Wien, 2016-2018, 2021)

Ilias Nesseris (OEAW, 2019-2020)

Christodoulos Papavarnavas (OEAW, 2019-2021)

Johannes Preiser-Kapeller (OEAW)

Giulia Rossetto (OEAW, 2018-2020)

Rustam Shukurov (OEAW, 2020-2021)

Grigori Simeonov (Univ. Wien, 2019-2021)

Yannis Stouraitis (OEAW, 2016-2017)

Paraskevi Sykopetritou (Projekt-Koordinatorin, Univ. Wien, 2016-2021)