Die digitalen Geisteswissenschaften versuchen die Prozesse der Gewinnung und Vermittlung neuen Wissens im Bereich der menschlichen Gesellschaft, Kultur, Sprache und Geschichte sowie des Denkens und der Kommunikation unter den Bedingungen einer digitalen Arbeits- und Medienwelt weiter zu entwickeln. Dazu forschen und lehren sie im Bereich der Digitalisierung des Wissens und des kulturellen Erbes, der Anwendung und Weiterentwicklung von Werkzeugen, der Operationalisierung und Beantwortung von Forschungsfragen und der Reflexion über die methodischen und theoretischen Grundlagen der Geisteswissenschaften in einer digitalen Welt.
Digitale Techniken entwickeln sich auch in der musikwissenschaftlichen Forschung mehr und mehr zum Standard, müssen aber von Fall zu Fall überprüft werden, wann und in welchem Umfang bisher übliche „analoge“ Strategien und Arbeitsweisen durch digitale zu ersetzen sind. Digital Musicology versteht sich im eigentlichen Sinn als Kanon von Modellierungs-, Transformierungs- und Analyseanwendungen zur Weiterverarbeitung von nativ digital generierten Informationen. Von Notation und Text ebenso wie von Audiodaten. Unter bestimmten Voraussetzungen werden auch Forschungsvorhaben, die auf herkömmlichen Datenbanksystemen beruhen und die Analyse von strukturellen Daten zur Aufgabe haben, zur Digital Musicology gerechnet. Digitale Formen der Archivierung und Edition von Musiknotation werden in den nächsten Jahren die herkömmlichen, gedruckten Publikationsformen mehr und mehr ablösen. Um den zukünftigen Herausforderungen im Bereich der digitalen Musikedition und Komponistenwerkausgaben gerecht werden zu können, nimmt die Abteilung Musikwissenschaft mit diesem Forschungsschwerpunkt eine führende Rolle im Bereich der digitalen Musikwissenschaft Österreichs ein. Im Bereich Lehre besteht eine Kooperation mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien (Lehrveranstaltungen zur digitalen Musikedition). Die Abteilung Musikwissenschaft ist institutionelles Mitglied der Music Encoding Initiative (MEI).
Aktuell gehören zu diesem Arbeitsbereich folgende durch Drittmittel finanzierte Forschungsprojekte, die auf nativ-digitale Datenhaltungen zurückgreifen:
Abgeschlossene Forschungsprojekte:
Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage
Abteilung Musikwissenschaft
Bäckerstraße 13
1010 Wien