... ist seit 2002 an verschiedenen Institutionen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften tätig, zunächst unter Prof. Welzig in der Kommission für literarische Gebrauchsformen, später im AAC – Austrian Academy Corpus, anschließend in den Nachfolgeinstitutionen ICLTT – Institut für Corpuslinguistik und Texttechnologie und AC – Academiae Corpora. Aktuell ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in der ACE – Arbeitsstelle für Corpora und Editionen im ACDH-CH.

Sie hat am Aufbau und an der Erhaltung der digitalen Corpora des AAC mitgearbeitet und war verantwortlich für die Koordination und Supervision des Workflows im Rahmen der Digitalisierungsprozesse. Sie war an der Erstellung der digitalen Edition der AAC Die Fackel beteiligt und hat zuletzt an der Annotation der AAC Die Schaubühne gearbeitet, welche, herausgegeben vom Berliner Theaterkritiker Siegfried Jacobsohn und unter redaktioneller Mitarbeit von bekannten Autoren wie Kurt Tucholsky, zwischen 1905 und 1918 erschien und den ersten Lauf der „Weltbühne“ bildete. Die Aufbereitung der Schaubühne geschah in Hinblick auf die Erstellung einer digitalen Edition der Zeitschrift (Projektbeginn: Oktober 2020).

Ihre wissenschaftliche Tätigkeit in der ACE konzentrierte sich in den letzten Jahren auf die Erschließung des literarischen Nachlasses von Thomas Bernhard (1931-1989), in dem zahlreiche Textzeugnisse zu den veröffentlichten und unveröffentlichten Werken des Autors enthalten sind und dessen Digitalisierung durch die Vorgängerinstitution des ACE mittlerweile abgeschlossen ist. Es liegen insgesamt rund 135.000 Digitalisate vor, darunter zahlreiche Typoskripte, Lebensdokumente und sonstige Sammlungen des Schriftstellers.

Derzeit ist Silvia Waltl gemeinsam mit Dr. Barbara Tumfart Teil eines Teams zur Umsetzung einer historisch-kritischen digitalen Edition von Wittgensteins Neffe, Bernhards 1982 in der Bibliothek Suhrkamp erstmals veröffentlichter Erzählung. Die Realisierung dieses Projekts wird ermöglicht durch eine Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag und Dr. Peter Fabjan, Bernhards Halbbruder, Nachlassverwalter und Alleinerben.

(Detaillierte Biografie)

(Detaillierte Biografie)

Silvia Waltl wurde 1975 in Graz geboren und hat an der Universität Wien Kommunikationswissenschaften und Anglistik studiert. Anfang 2000 hat sie das Studium als Mag. Phil. mit einer Diplomarbeit im Bereich Kommunikationspsychologie, in der sie sich mit archetypischen Strukturen in ausgewählten medialen Narrativen auseinandergesetzt hat, abgeschlossen.

Aufgrund ihres frühen Interesses für Sprache und Literatur und einer besonderen Affinität für poetische und lyrische Textformen absolvierte sie in den 1990er Jahren zu einer Ausbildung zur Schreib- und Literaturpädagogin. Sie ist ÖAGG-diplomierte multimediale Kunsttherapeutin und zertifizierte Kunst- und Kulturvermittlerin, ausgebildet am Wiener Institut für Kulturkonzepte. Derzeit absolviert sie eine Ausbildung zur Theaterpädagogin an der Akademie für Gruppe und Bildung (AGB).

Silvia Waltl unterrichtet seit rund 20 Jahren als Schreib- und Literaturpädagogin in der Erwachsenenbildung, in Schulprojekten und in diversen Ausbildungslehrgängen. In ihren Kursen, Workshops und Seminaren vermittelt sie unter anderem Grundlagen der Dramaturgie, Erzähltheorie, lyrischer Formen und Stile und Textkritik. Ein Schwerpunkt ihrer pädagogischen Arbeit liegt im intermedialen Bereich, in der Verbindung von Literatur, bildender Kunst und anderer künstlerischer Medien wie dem Theater.

Sie ist Mitglied im Kunstvermittlungsteam der Albertina, wo sie ein Literaturprogramm für Schulklassen, Student/innen, Erwachsene und Lehrer/innen in der Aus- und Fortbildung aufgebaut hat und selbst im Rahmen von partizipativen Führungen und Workshops anbietet. Sie ist Referentin am Wiener Lehrgang für Schreibpädagogik, Mitglied im Berufsverband der österreichischen Schreibpädagog/innen (BöS) und Dozentin für Poesie und Therapie in mehreren Lehrgängen an der Privaten Pädagogischen Hochschule in Linz, wo sie auch Seminar-, Diplom- und Masterarbeiten betreut.

Als Autorin hat sie literarische, poetologische und pädagogische Texte in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht, als Herausgeberin Anthologieprojekte kuratiert.