
Der österreichische Satiriker Karl Kraus prägte die Wiener Kultur vom Fin de Siècle bis zum Ende der Ersten Republik und hat bis heute nachhaltigen Einfluss; die Karl-Kraus-Forschung – „traditionell“ sowie digital – ist vielfältig und wächst. Diese Situation bietet die Gelegenheit, eine Referenzressource zu schaffen: eine bibliografische und biografische Quelle und zugleich ein Tool, das gegenwärtige und zukünftige Online-Publikationen zu Karl Kraus – sowie zu den angrenzenden Themen dieser viel erforschten, kulturell fruchtbaren Epoche – verbindet.
Diese Ressource wird aus einem Linked Open Data (LOD)-Datensatz bestehen, der unter anderem einen Index der in Die Fackel veröffentlichten Texte als Zentrum von Kraus’ Werk enthält.
Zu diesem Index sollen weitere Datensätze hinzugefügt bzw. mit ihm zusammengeführt und verlinkt werden, vor allem der Personenindex von Die Fackel online, aber auch Daten aus anderen Projekten wie Karl Kraus Rechtsakten und Karl Kraus 1933 – Dritte Walpurgisnacht. So nutzt das Projekt vorhandene, aber bislang meist unkorrelierte bibliographische und biographische Daten, um dem vielfach geäußerten Wunsch nach offenen, wiederverwendbaren und vernetzten Editionsdaten nachzukommen.
Der Datensatz wird in einen Triple Store eingespeist und über einen SPARQL-Endpunkt sowie eine interaktive Benutzeroberfläche bereitgestellt. Das Ergebnis ist sowohl eine Forschungsplattform als auch eine Referenzressource, die den Nutzern sowohl die Möglichkeit der manuellen Exploration als auch der automatisierten Datenabfrage bietet – und damit die Integration der Kraus-Forschung in die LOD-Cloud gewährleistet.
Projektleitung: Bernhard Oberreither