TY - JOUR AB - Die Diskussion um Rationierung vs. Rationalisierung von Leistungen im Gesundheitswesen ist vor allem für die Ausrichtung der Gesundheitspolitik von Bedeutung. Konkrete Evaluationenen haben dabei zumeist medizinischen Interventionen in der Grauzone zwischen Rationierung, d.h. dem Vorenthalten wirksamer Gesundheitsleistungen, und Rationalisierung, d.h. der Eliminierung eindeutig unwirksamer Interventionen, zum Inhalt. Als Exempel dient ein Assessment zu Erythropoietin bei Tumoranämien. Die Ergebnisse der Behandlung Tumor-induzierter Anämien mit EPO sind teilweise unbefriedigend: Nur 50-60% anämischer Tumorpatienten sprechen auf EPO an, von diesen "Respondern" müssen 20-30% weiterhin Bluttransfusionen erhalten. Das Assessment legt die wissenschaftliche Basis für einen "angemessenen" Einsatz von Erythropoietin bei Tumoranämien offen und schlägt Richtwerte für einen begrenzten Einsatz von EPO vor. Es macht Aussagen zu gesichertem und fraglichem Nutzen für Tumorpatienten. Die Implementierung der Ergebnisse des Assessments in die klinische Praxis kann als "explizite Rationierung nach Wirksamkeitskriterien" bezeichnet werden. AU - Wild, C. AU - Jonas, S. DA - 2001/06/15/ IS - 2001 (63) JF - Das Gesundheitswesen PY - 2001 SE - 2001/06/15/ SP - 221-225 TI - Gesundheitspolitische Entscheidungen zwischen Rationierung und Rationalisierung – am Beispiel Erythropoietin bei Tumoranämie ER -