Di, 24.05.2022 17:00

Wie könnte ein vedischer Rechtskodex aussehen?

Stephanie Jamison von der University of California, Los Angeles, erörtert im Rahmen der „Georg Bühler Lectures” an der ÖAW, welche Rechtsvorstellungen in den Veden angelegt oder unausgesprochen präsent sind. Die Lecture kann auch online mitverfolgt werden.

© Shutterstock
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Im Hinduismus gibt es keinen bestimmten, allgemein gültigen Kodex, der – ähnlich wie die Zehn Gebote der Juden und Christen – für alle gleichermaßen verbindlich wäre. Die Menschen orientieren sich vielmehr am Dharma, der hinduistischen Ethik, von der das soziale und das persönliche Leben durchdrungen ist. Wie sich dieses System entwickelt hat, insbesondere die Prähistorie von Dharma-Texten, hat bereits das Interesse des Indologen Georg Bühler (1837-1898) geweckt. Um nun dessen Forschungsverdienste zu rechtlichen Aspekten in den Veden zu würdigen, wird Stephanie Jamison bei der nächsten „Georg Bühler Lecture” der ÖAW die Entwicklung indischer Rechtsvorstellungen rund 3000 Jahre vor heute beleuchten.

Stephanie Jamison ist Professorin an der University of California, Los Angeles, mit den Fachgebieten Asian Languages and Cultures & Indo-European Studies. Bei ihrer Lecture zum Thema „What would a Vedic Lawcode Look Like?” wird sie der Evidenz bzw. dem Fehlen von Evidenz rechtlicher Bestimmungen sowie einer rechtlichen Sprache in den Texten von Rigveda bis zu den Brahmanas nachgehen. Sie wird erörtern, welche Aspekte der späteren Dharma-Literatur bereits in den Veden angelegte Ansätze erkennen lassen. Vor allem fokussiert sie dabei auf Ehe- und Familienrecht, und verfolgt die entsprechenden Entwicklungen von den Veden bis zu den Dharma-Texten.

Die „Georg Bühler Lectures” der ÖAW würdigen das weitreichende Vermächtnis des Indologen und Epigraphikers durch insgesamt sechs Vortragende, die besondere Leistungen auf den von Bühler bearbeiteten Feldern erbracht haben. Georg Bühler (1837-1898) hat das Feld für eine blühende Tradition der Südasienkunde in Wien bereitet. Er nahm hier 1881 seine wissenschaftlichen Tätigkeiten auf. Durch sein breites Wirken als Professor für altindische Philologie und Altertumskunde an der Universität Wien und wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien trug er wesentlich dazu bei, die Bedeutung der Südasienkunde im weiteren Kontext von Archäologie, Kunstgeschichte, Orientalistik und vergleichender Sprachwissenschaft sichtbar zu machen.

Einladung

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Informationen

 

Termin:
24. Mai 2022, 17:00 Uhr

Ort:
Online

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Kontakt:
Natalie Kapfer-Rupp, BA
T: +43 1 51581-3633
Aktuariat: Administration Gelehrtengesellschaft

 

 

 

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