Di, 13.04.2021 18:00

Netzwerkanalysen der Osmanischen Herrschaftselite

Günhan Börekçi, Gastprofessor an der Central European University, macht mit Methoden der Netzwerkanalyse ethnoregionale Solidaritäten der Osmanischen Herrschaftselite sichtbar. Bei einer Online Lecture der Reihe „Balkanforschung an der ÖAW“ präsentiert er die Ergebnisse seiner Studien aufbauend auf prosopograhischen Daten aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

© Günhan Börekçi
© Günhan Börekçi

In der osmanischen Militärverwaltungshierarchie konnte man im 16. und 17. Jahrhundert nur Karriere machen, wenn die ethnische beziehungsweise die regionale Herkunft passten. Die Solidarität zur eigenen Gruppe führte aber schließlich so weit, dass einander innerhalb der Eliten "Westliche" – vom Balkan – und "Östliche" – aus dem Kaukasus – gegenüberstanden. Zusammenhänge wie diese wurden zwar bereits länger vermutet und in Einzelfällen belegt. Eine umfassende systematische Untersuchung gab es bislang nicht.

Der Historiker Günhan Börekçi, Gastprofessor an der Central European University, hat sich dieses Themas mit computergestützten Methoden angenommen. Mit Analysen sozialer Netzwerke, die er auf prosopographische Daten anwendet, macht er die Zusammenhänge innerhalb der osmanischen Herrschereliten deutlich. Auf Einladung des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraums der ÖAW berichtet er darüber beim Online-Vortrag „From Prosopography to Social Network Analysis: Towards a First Systematic Study of the Ethnic-Regional Solidarity among the Ottoman Ruling Elite in the 16th-17th Centuries“ in der Reihe „Balkanforschung an der ÖAW“.

Gesamtprogramm der Vorlesungsreihe

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