Die taiwanesische Intellektuelle Lung Ying-tai gibt bei einer Veranstaltung an der ÖAW einen Einblick ins taiwanesische Leben, das…
Hörbriefe aus dem Kontext von Migration

Seit der Erfindung des Phonographen Ende des 19. Jahrhunderts ist es möglich, gesprochene Briefe über große Entfernungen zu versenden. Während die frühen Tonbriefe häufig von Reisenden aus der Mittelschicht verschickt wurden, wurden die späteren Formate auch von Menschen in prekären Migrationskontexten genutzt. Wenn sie heute als "Erinnerungsobjekte" konzeptualisiert werden, stehen die Verschränkung von Materialität und die Substitution des Fehlenden im Fokus wissenschaftlicher Diskussionen.
Das Phonogrammarchiv der ÖAW lädt zusammen mit dem Projekt PIMo, der Österreichischen Mediathek, der CEU und Heritage Science Austria zum Workshop "Voices in Motion. Audio Letters as ‘Sonic Memory Objects’ in Migration Processes" ein. Die Teilnehmenden werden Tonbriefe analysieren und erörtern, inwieweit sie ein Mittel waren, um über große Entfernungen in Kontakt zu bleiben, insbesondere in Zeiten von Migration und Flucht. Dabei gilt es herauszuarbeiten, wie die akustischen Spuren Erinnerungen an die abwesende Welt schufen.