Welche Herausforderungen müssen Menschen im Weltraum meistern? Beim ÖAW Christmas Talk spricht Katia Wagner von Krone TV mit der…
Die große Angst vor der Pest

Von 1720 bis 1722 erlebte die französische Region Provence und die umliegenden Gebiete eine der letzten großen Pestepidemien in Westeuropa. Diese Katastrophe forderte rund 126 000 Todesopfer, brachte aber auch neue Erkenntnisse über das Wesen der Ansteckung und den Umgang mit der Bedrohung mit sich. Die Historikerin Cindy Ermus hat die sozialen, kommerziellen und diplomatischen Auswirkungen der Epidemie über die französischen Grenzen hinaus untersucht und bei Cambridge University Press publiziert. Im Band "Disaster and Diplomacy in the Eighteenth-Century Atlantic World" zeigt sie, wie eine Krise in einem Teil der Welt geografische Grenzen überschreiten und Gesellschaft, Politik und Gesundheitspolitik in Regionen beeinflussen kann, die weit vom Epizentrum der Katastrophe entfernt sind.
Auf Einladung des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW stellt Cindy Ermus ihr Buch vor. Der Online-Book Talk findet im Rahmen der digitalen Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie („QhoD“) aus der Zeit zwischen 1500 bis 1918 statt. Die Forschungsinteressen der Autorin betreffen europäische Geschichte, die Geschichte von Krankheiten und Katastrophen sowie das Zeitalter der Revolutionen. Ihr Fachgebiet liegt in der Geschichte der Wissenschaft, Medizin und Umwelt, insbesondere in der Katastrophen- und Krisenbewältigung im Frankreich des 18. Jahrhunderts und der Atlantikwelt. Cindy Ermus ist Direktorin der Medical Humanities und Assistenzprofessorin für Geschichte an der University of Texas in San Antonio.
Anmeldung erorderlich bis 28. November unter qhod(at)oeaw.ac.at. Der Zoom-Link für den Vortrag wird den registrierten Teilnehmer:innen zugesandt.