Aleksandar Jakir von der Universität Split stellt in der Vortragsreihe "Balkanforschung an der ÖAW" ein Projekt der Kroatischen…
Auf geologischer Spurensuche im Bodensee
Geophysikalische und geologische Methoden bringen neue Einblicke in alpine Seen wie den Bodensee. Sie bilden die Strukturen des Seebodens ab und offenbaren die geologische wie auch die jüngere Geschichte des Seebeckens: Spuren von dynamischen Prozessen im See, von Naturkatastrophen und menschlichen Einflüssen.
Flavio Anselmetti, Professor für Quartärgeologie und Paläoklimatologie an der Universität Bern, hält im Rahmen der Elisabeth Lichtenberger-Lectures an der ÖAW einen Vortrag zum Thema "Auf geologischer Spurensuche im Bodensee. Wie Umwelt, Klima und Mensch im Holozän interagieren". Der Vortrag beleuchtet die Entstehungsgeschichte des alpinen Sees und Spuren der Eiszeit, Auswirkungen von Klimaschwankungen und Bergstürzen sowie die Rheindelta-Dynamik. Zudem stellt Flavio Anselmetti das größte neolithische Bauwerk Europas vor - 170 Hügel, die vor einigen Jahren am südlichen Ufer in vier Metern Tiefe entdeckt wurden. Diese Veranstaltung wird vom Earth System Sciences Forschungsförderungsprogramm und in Kooperation mit der Kommission für Geowissenschaften der ÖAW durchgeführt.
Mit den Elisabeth Lichtenberger-Lectures erinnert die ÖAW an die Geografin und Universitätsprofessorin. Elisabeth Lichtenberger (1925–2017) war wirkliches Mitglied der ÖAW und gründete 1988 das Institut für Stadt- und Regionalforschung der ÖAW. Unter der Dachmarke "Akademievorlesungen" greifen die Elisabeth Lichtenberger-Lectures aktuelle Forschungsthemen aus der Stadt- und Regionalforschung, der Gebirgsforschung und der geografischen Transformationsforschung auf.