FOREBIOM: Potenziale für negative Kohlenstoffemissionen durch die Nutzung von Waldbiomasse mit anschließendem Recycling von Biokohle

Projektleiter: Dr. Viktor J. Bruckman

Internationale Partner:  Prof. Dr. Jay Liu (Pukyong National University, Busan, Südkorea), Prof. Dr. Basak Burcu Uzun* (Anadolu University, Eskisehir, Türkei), Prof. Dr. Esin Apaydin Varol (Anadolu University, Eskisehir, Türkei)

* verstorben

Laufzeit: 01.10.2012-31.12.2015

Projekthomepage:www.oeaw.ac.at/forebiom

Fördergeber:

Die Ergebnisse der Projektzusammenarbeit wurden in einem Buch mit dem Titel: Biochar-A Regional Supply Chain Approach in View of Climate Change Mitigation veröffentlicht. Herausgegeben wurde das Buch im November 2016 von Cambridge University Press.

Biokohle ist ein Produkt, das durch Pyrolyse von Biomasse entsteht und bemerkenswerte Eigenschaften aufweist. Ziel der Studie war es, die Potenziale von Biokohle zur nachhaltigen Bodenverbesserung und zur langfristigen Kohlenstoffspeicherung zu bestimmen. Dabei wurde besonders auf die Prozesskette von der Produktion der Biomasse bis zur Anwendung von Biokohle im Boden Bezug genommen. Das zweijährige Projekt, an dem neben nationalen Partnern auch Institutionen aus Südkorea und der Türkei beteiligt sind, wurde durch die KIÖS geleitet. Das Grundkonzept bestand aus einem dreistufigen Prozess:

In Stufe 1 wurden die Potenziale zur nachhaltigen Biomasseproduktion aus Wäldern untersucht. Dabei wurde auf eine nachhaltige und vor allem CO2-neutrale Produktion besonderer Wert gelegt sowie mögliche Konkurrenzsituationen mit existierender Biomasseverwertung untersucht.

In Stufe 2 wurden pyrolysetechnische Themen abgedeckt, wobei insbesondere die Effizienz und die Konkurrenzfähigkeit der Pyrolyse mit konventionellen energetischen Nutzungen verglichen wird. Weiters wurde der Einfluss der Prozessvariablen (z.B. Temperatur, Dauer, Ausgangsmaterial) während der Pyrolyse auf das Endprodukt (Biokohle) untersucht.

Im 3. Schritt wurde die Anwendung unter die Lupe genommen. Dabei war der Fokus, wie sich Biokohle in forstwirtschaftlichen Böden verhält und ob es gelingen kann, Nährstoffverluste unmittelbar nach der Endnutzung durch den Einsatz von Biokohle zu verhindern und zusätzlich Kohlenstoff langfristig in Waldböden zu binden. Durch die erhoffte Verbesserung der Produktivität könnte über zusätzliche Biomasseproduktion eine weitere Möglichkeit geschaffen werden, zusätzlichen Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufzunehmen.

Biokohle


Biokohle wird durch Pyrolyse von organischem Material (wie zum Beispiel Holzabfällen) durch Erhitzen in einer sauerstoffarmen Umgebung gewonnen. Die typische Temperatur liegt bei etwa 400-600°C. Biokohle kann vielfältig eingesetzt werden; unter anderem als Bodenzusatzstoff mit dem Ziel, Bodeneigenschaften zu verbessern oder Kohlenstoff langfristig zu speichern. 

Kontakt


Kommission für Interdisziplinäre Ökologische Studien
Österreichische Akademie der Wissenschaften

Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
1010 Wien
T +43 51581-3200, -3210
 Viktor Bruckman 
 Karin Windsteig 

 

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