Überwachung, Privatsphäre und Sicherheit: Das SurPRISE Projekt beschäftigt sich mit der Akzeptanz und Annehmbarkeit von Sicherheitstechnologien

Sicherheitstechnologien werden auch in Europa immer häufiger eingesetzt. Aber wie sehen die BürgerInnen das Verhältnis von Sicherheit und Privatsphäre?

Müssen wir, um mehr Sicherheit zu erlangen, Eingriffe in die Privatsphäre und andere Grundrechte in Kauf nehmen? Wenn man die Entwicklungen in Europa beobachtet, scheint zumindest die Politik diese Frage mit einem eindeutigen Ja zu beantworten. SurPRISE ging dem Verhältnis von Sicherheit und Privatsphäre auf den Grund, eine zentrale Rolle spielte dabei die Sicht der BürgerInnen.

Für Wissenschaft und Politik ist es oft ein selbstverständlicher Trade-Off: ein Mehr an Sicherheit kann nur mit mehr Überwachung erzielt werden, und dementsprechend sind Einschränkungen beim Grundrecht auf Privatsphäre in Kauf zu nehmen. SurPRISE analysierte, inwieweit Eingriffe in die Privatsphäre wirklich notwendig sind, um mehr Sicherheit zu gewinnen. Stellen Überwachungstechnologien selbst ein Sicherheitsrisiko für eine demokratische Gesellschaft dar? Ziel war es, Wege zur Erhöhung der Sicherheit zu finden, die unsere Grundrechte unangetastet lassen.

BürgerInnen halfen bei der Entwicklung von Leitlinien

In einem weiteren Schritt wurden die Ergebnisse dieser Untersuchungen in einem breit angelegten Beteiligungsprozess mit etwa 2500 BürgerInnen aus neun europäischen Staaten diskutiert. Dabei wurde auch untersucht, ob die Gesellschaft diese Trade-off-Beziehung – Sicherheit durch Überwachung – akzeptiert, bzw. welche anderen Faktoren die öffentliche Meinung beeinflussen.

Auf Basis der Ergebnisse der Forschungsarbeiten hat SurPRISE Empfehlungen für Sicherheitsmaßnahmen und -technologien entwickelt, die dazu beitragen sollen, dass die zukünftige Sicherheitspolitik und ihre Umsetzung auf grundrechtskonformen Konzepten und Technologien beruhen. Das Projekt wurde vom ITA koordiniert und in Zusammenarbeit mit elf Partnern aus Akademien der Wissenschaften, Datenschutzbehörden, privaten und öffentlichen Forschungseinrichtungen, Technikfolgenabschätzungsinstitutionen und Universitäten durchgeführt.

Laufzeit

02/2012 - 01/2015

Projektteam

  • Johann Čas

Finanzierung

Dieses Projekt wurde durch das 7. EU-Rahmenprogramm für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration gemäß Fördervereinbarung Nr. 285492 finanziert.