Elektronisches Identitätsmanagement in Europa

Für Behördenkontakte über Internet führen immer mehr Länder elektronische Systeme zur Ausweis- und Unterschriftsleistung ein. Bei der Entwicklung geht es darum, die Systeme so sicher wie möglich gegen Eingriffe von außen zu gestalten. Damit sie verwendet werden, müssen sie aber auch leicht zu bedienen sein. Beide Kriterien sicher zu stellen birgt Herausforderungen.

Elektronisches Identitätsmanagement ist eine komplexe, technische und soziale Innovation. Der Wandel zu elektronischem Verkehr zwischen staatlichen Stellen und BürgerInnen bzw. Unternehmen erfordert neue Formen des Identitätsnachweises und der Beglaubigung durch persönliche Unterschrift. E-Identity hat die rechtliche und kulturelle Einbettung, aber auch die technisch-organisatorischen Gestaltungsspielräume bei der Entwicklung solcher Systeme in ausgewählten europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Österreich und Spanien) analysiert.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten feststellen

Alle vier Länder hatten sich im Rahmen des Projekts für die Einführung einer eID-Card zur elektronischen Identifizierung beim virtuellen Kontakt mit Behörden entschlossen. Folgende Fragen wurden untersucht:

  • Welche speziellen Eigenheiten weisen die nationalen eID-Cards auf und worin unterscheiden sie sich?
  • Wie lässt sich die unterschiedliche nationale Ausgestaltung der eID-Cards erklären?
  • Welche Interessen- und Konfliktkonstellationen waren bzw. sind in den jeweiligen Ländern mit der Einführung der eID-Card verbunden?
  • Warum haben bei der Entwicklung hin zu eID-Cards unterschiedliche Politikfelder (E-Government/Verwaltung, Wirtschaft, innere Sicherheit) Priorität?

Fazit

Bei der Ausgestaltung der Systeme, also wenn es um Trägermedien, Personenmerkmale, Einsatzbreite, Datenschutz- und Sicherheitslösungen geht, gab es große Unterschiede. Dies liegt u.a. an dem jeweiligen Zusammenspiel der verschiedenen Akteure, der Prioritätensetzung durch die Politik sowie an unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen und kulturellen Mustern.

Auffällige Parallelen gab es dagegen bei der geringen Akzeptanz und Nutzung der e-ID Systeme. Dies liegt vor allem an der hohen Komplexität der Innovation und den damit verbundenen Anforderungen an die BenutzerInnen – BürgerInnen bzw. Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung.

Laufzeit

12/2007 - 12/2008

Kontaktpersonen

  • George Aichholzer