Visionen von BürgerInnen zu Wissenschaft, Technologie und Innovation

Ein Blick voraus: Zukunftsvisionen von BürgerInnen wurden mit Hilfe von ExpertInnen zu konkreten Handlungsempfehlungen für das EU-Parlament.

CIVISTI, eine EU-Kooperation zur Evaluierung von für EU-BürgerInnen relevanten Zukunftsthemen, zeigt unterschiedliche Sichtweisen zu Problemen und gesellschaftlichen Spannungen auf. Die Ergebnisse zeigen deutlich: BürgerInnen und ExpertInnen sprechen sich klar für nachhaltige Lösungen wie attraktiven öffentlichen Verkehr, oder den Ausbau von Öko-Städten aus.

Das Projekt entwickelte eine neue qualitative Methode für vorausschauende Studien und testete diese in sieben EU-Ländern. Das ITA führte den Prozess in Österreich durch. In jedem Land entwickelten 25 BürgerInnen, zu gleichen Teilen Männer und Frauen aus verschiedenen Alters- und Berufsgruppen, Visionen für eine Zukunft in 30-40 Jahren. Hoffnungen und Ängste wurden in den einzelnen Gruppen auf persönlicher, gesellschaftlicher und europäischer Ebene diskutiert.

Die sehr verschiedenen Visionen spiegeln den Wunsch der österreichischen BürgerInnen nach dem Zusammenwirken von technischen, sozialen und organisatorischen Innovationen wider. An oberster Stelle standen Wünsche wie z.B. Unser persönlicher elektronischer Simultanübersetzer, oder In Würde sterben dürfen – Sterbebegleitung im Familien- und Angehörigenverband.

Die gesammelten europäischen Visionen wurden ExpertInnen und InteressenvertreterInnen aus dem Bereich Technologiepolitik und Technology Foresight vorgelegt. Sie erarbeiteten Vorschläge für neue Forschungsthemen für Horizon 2020, das nächste Forschungsprogramm der EU. Diese Empfehlungen wurden erneut in BürgerInnenforen diskutiert und gereiht. Zu den beliebtesten Empfehlungen gehörten:

  • attraktiver öffentlicher Verkehr
  • Dezentralisierung der Energieversorgung
  • Ausbau von Ökostädten
  • Forschung für eine bessere Integration von Menschen mit Behinderungen

Im Jänner 2011 wurden die Ergebnisse der Studie in einem Policy-Workshop in Brüssel präsentiert und mit TeilnehmerInnen aus Wissenschaft, EU-Kommission (DG RTD) und beteiligten BürgerInnen diskutiert. Das Wissen unterschiedlicher Gruppen wurde so zusammengeführt und in Empfehlungen für eine langfristige Wissenschafts-, Technologie- und Innovationspolitik umgesetzt.

Laufzeit

09/2008 - 02/2011

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