Früherkennung der Aspergillose

Invasive Aspergillosen sind seltene, aber oft letal verlaufende Pilzinfektionen, von denen insbesondere immunsupprimierte Patienten betroffen sind. Die invasive Aspergillose ist schwer und oft sehr spät zu diagnostizieren. In den letzten Jahren kam es weltweit im Zuge vermehrter immunsupprimierender Therapien (Hämatoonkologie, Transplantationmedizin) auch zu einer Zunahme der Inzidenz an invasiver Aspergillose und damit der Therapiekosten.

Die vorliegende Studie soll als kompakte Zusammenfassung des Stand des Wissens verstanden werden. Es war das Ziel des Assessments, Aussagen über "gesichertes Wissen" in der Diagnose und Therapie der invasiven Aspergillose zu machen.

Aus klinischer wie ökonomischer Perspektive wurde ein programmatisches Vorgehen im Management der invasiven Aspergillose vorgeschlagen:

  • Etablierung eines multidisziplinären Infektionskontrollteams, das gemeinsam Schutzmaßnahmen setzt und diese überwacht,
  • Beginn einer routinemäßigen Frühdiagnostik bei Hochrisikopatienten – unter Dokumentation – bei verändertem Therapieansatz,
  • programmatisches therapeutisches Vorgehen, d.h. Entwicklung interner Richtlinien zum Einsatz der Antimykotika

Die Frage, ob die invasive Aspergillose eine – zu akzeptierende – Folge der Spitzenmedizin ist, und ob die Folgebehandlung von Sekundärerkrankungen zu jedem Preis zu rechtfertigen ist, blieb auch in diesem Assessment unbeantwortet. Es handelte sich letztlich nicht um eine wissenschaftliche, sondern um eine gesellschaftspolitische Fragestellung.

Laufzeit

11/2000 - 06/2001

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